Robert Kratky überraschend am 15. August 2025 aus Ö3 ausgetreten – Ärztlicher Rat und Hassattacken
Als Robert Kratky, Hauptmoderator des Ö3‑Weckers beim Österreichischer Rundfunk (ORF) am 15. August 2025 plötzlich seinen Rücktritt bekannt gab, schlug das Echo im österreichischen Radio‑Alltag laut nach. Der Michael Pauser, Senderchef von Ö3 erklärte, die Entscheidung sei aus ärztlichem Rat erfolgt – Kratky habe erst kürzlich massive Online‑Hassattacken erhalten, die seine mentale und körperliche Gesundheit gefährdet hätten.
Hintergrund: Kratky und die Ö3‑Morgenshow
Seit 1996 war Kratky die Stimme, die viele Österreicher*innen jeden Morgen aus dem Wien begrüßte. Die tägliche Sendung Ö3‑Wecker, die von ihrem Start im Februar 1995 bis heute über 1,6 Millionen Hörer*innen erreicht, gilt als das erfolgreichste Radioprogramm des Landes. Kratky hatte das Format über 30 Jahre geprägt, nicht nur als Moderator, sondern auch als Produzent, Autor und Comedian.
Der Rundfunksaal im Radiokulturhaus an der Argentinierstraße 30a ist daher nicht selten mit seinem Namen verbunden – dort stand er Tag für Tag hinter dem Mikrofon, während das Orchester aus Soundeffekten und Interviewgästen das Morgenbudget auflockerte.
Der plötzliche Rücktritt – Was geschah?
Ursprünglich hatte Kratky angekündigt, das Mikrofon erst Ende 2026 zu übergeben. Stattdessen reiste er am 1. August 2025 in einen vierwöchigen Urlaub, aus dem er nie zurückkehrte. Am 15. August wurde dann per offizieller Pressemitteilung sein Rücktritt mit sofortiger Wirkung bestätigt.
„Schweren Herzens, aber voller Dankbarkeit habe ich beschlossen, das Mikrofon des Ö3‑Weckers endgültig an meine hervorragenden Kolleginnen und Kollegen weiterzureichen“, schrieb Kratky in seiner Abschiedsbotschaft. Er fügte hinzu, dass Ärzte ihm geraten hätten, sich sofort aus dem öffentlichen Leben zurückzuziehen, weil er „schon weit über seine Grenzen gegangen“ sei.
Pauser ergänzte gegenüber dem Kurier, dass Kratky in den Nächten achtmal hintereinander innerhalb von drei Minuten extreme Tiraden und Morddrohungen erhalten habe – ein Level, das selbst für erfahrene Moderatoren kaum zu verkraften sei.
Reaktionen von ORF‑Leitung und Kolleg*innen
Die ORF‑Leitung zeigte sich verständnisvoll, betonte jedoch die Notwendigkeit, das Senderformat zu schützen. „Robert funktioniert nach dem Prinzip ‚ganz oder gar nicht‘ – er hat bis zum Schluss Vollgas gegeben“, sagte Pauser. Gleichzeitig kündigte er an, neue Ideen für den Ö3‑Wecker zu prüfen, ohne jedoch konkrete Nachfolgeregelungen zu verraten.
Kolleg*innen wie die Wetter‑Moderatorin Christa Kummer und der Kinderbuchautor Thomas Brezina nahmen ebenfalls Abschied von ihren jeweiligen Rollen im ORF – ein Trend, den heute.at bereits als „Welle von Promi‑Exits“ bezeichnet.
Einige der langjährigen Ö3‑Stimmen, darunter Elke Rock, nutzten die Gelegenheit, neue Wege zu gehen: Unter der Marke „ROCKstar Coaching“ bietet sie nun Trainings für Auftritt, Stimme und Wirkung an.
Folgen für die Hörerschaft und Werbelandschaft
- 1,6 Millionen tägliche Hörer*innen verlieren ihre gewohnte Morgenstimme.
- Werbetreibende stehen vor der Aufgabe, das Vertrauen neu zu gewinnen, da die Sendung als Highlight‑Platz für Produktplatzierungen gilt.
- Die Medienanalyse von Rücktritt zeigt, dass vergleichbare Moderatorenwechsel – etwa beim ZDF‑Morgenmagazin 2020 – zu kurzfristigen Hörer‑verlusten von 5‑7 % führen.
- Langfristig könnte das ORF‑Portfolio an Personalvielfalt profitieren, wenn jüngere Talente früher in Schlüsselpositionen treten.
Die Frage, wer künftig das Publikum an den ORF binden soll, ist jetzt brennender denn je. Experten wie Medienforscher Prof. Dr. Andreas Schmid von der Universität Wien warnen davor, den Übergang zu überstürzen: „Ein Ersatz muss nicht nur stimmlich, sondern auch kulturell passen.“
Ausblick: Wer übernimmt den Ö3‑Wecker?
Bis zur offiziellen Ankündigung am 15. August bleibt unklar, ob ein einzelner Nachfolger oder ein Team das Format neu gestaltet. Einige Insider spekulieren über eine jüngere Moderationsduo‑Strategie, die ausschließlich digitale Interaktionen einbinden würde.
Pauser hat bereits signalisiert, dass das ORF an einer „Neuausrichtung“ arbeitet, bei der Podcasts, Streaming‑Formate und Live‑Social‑Media‑Einbindungen stärker berücksichtigt werden könnten. Sollte das gelingen, könnte der Ö3‑Wecker nicht nur seine Hörerzahl halten, sondern sogar neue Zielgruppen ansprechen.
Häufig gestellte Fragen
Warum hat Robert Kratky seinen Rücktritt vorzeitig erklärt?
Kratky folgte ärztlichem Rat, weil die massive Online‑Hasskampagne, inklusive Morddrohungen, seine mentale und körperliche Gesundheit stark belastete. Ärzte empfahlen ihm, sofort eine Auszeit zu nehmen.
Wie stark ist die Ö3‑Morgenshow tatsächlich?
Die Sendung erreicht rund 1,6 Millionen Hörer*innen täglich und ist damit das meistgehörte Radioprogramm Österreichs. Werbekunden schätzen das Format wegen seiner hohen Reichweite.
Welche anderen ORF‑Persönlichkeiten haben in letzter Zeit das Unternehmen verlassen?
Neben Kratky verlassen kürzlich Wettermoderatorin Christa Kummer, Kinderbuchautor Thomas Brezina, Moderatorin Claudia Reiterer und Journalist Hans Bürger ihre Positionen beim ORF. Auch die langjährige Kollegin Elke Rock hat ihr Amt aufgegeben.
Was plant der ORF, um die Lücke nach Kratky zu schließen?
Senderchef Michael Pauser deutet an, dass neue Konzeptideen für den Ö3‑Wecker entwickelt werden – unter anderem vermehrte Integration von Podcasts, Streaming‑Elementen und interaktiven Social‑Media‑Formaten. Ein konkreter Nachfolger steht noch nicht fest.
Wie reagiert das Publikum auf den Rücktritt?
Viele Hörer*innen äußerten Entsetzen und dankten Kratky für jahrelange Begleitung. In sozialen Netzwerken finden sich sowohl Unterstützungsbotschaften als auch Diskussionen darüber, wer den Platz füllen könnte.
 
                                 
                                                                         
                                         
                                         
                                         
                                        