Claudia Cardinale stirbt mit 87 – Die Filmlegende verlässt die Bühne
Ein Abschied, der Europa bewegt
Am 23. September 2025 verstarb die 87‑jährige Claudia Cardinale in ihrem französischen Zuhause in Nemours. Die Nachricht löste sofort ein Meer von Reaktionen aus, das von politischen Würdigungen bis hin zu persönlichen Erinnerungen von Kolleg*innen reicht. Cardinale, deren Gesicht seit den 1960er‑Jahren auf Leinwand, Plakat und Magazin zu finden war, hinterließ ein kulturelles Erbe, das weit über die Grenzen Italiens hinausreicht.
Italienischer Präsident Sergio Mattarella würdigte die Schauspielerin als "außergewöhnliche Künstlerin und unvergessene Heldin des italienischen und internationalen Kinos". Für ihn war sie nicht nur ein Symbol italienischer Filmkunst, sondern auch eine Persönlichkeit, die das Publikum über Generationen hinweg begeisterte. Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron fügte hinzu, dass Frankreich "dieser italienischen und Weltsensation für immer im Herzen und in der Ewigkeit des Kinos tragen" wolle – ein Hinweis darauf, dass Cardinale in ihren späteren Lebensjahren stark mit Frankreich verbunden war.
Politik, Kultur und persönliche Anerkennung
Alessandro Giuli, Italiens Minister für Kultur, bezeichnete Cardinale als "eine der größten italienischen Schauspielerinnen aller Zeiten" und hob ihre Anmut, besondere Schönheit und ihre langjährige Karriere hervor. Diese offizielle Anerkennung spiegelt die offizielle Wertschätzung des Staates für eine Künstlerin wider, die das Bild Italiens im globalen Filmgeschehen mitgeprägt hat.
Auch die Filmbranche selbst zeigte sich in Trauer. Anouchka Delon, Tochter des legendären Alain Delon, teilte emotionale Worte, die Cardinales Einfluss auf nachfolgende Generationen betonten. Spanischer Schauspieler und Regisseur Antonio Banderas sprach von einer "unvergleichlichen Präsenz und einem tiefen künstlerischen Geist", den nur wenige teilen konnten.
Cardinales Filmografie umfasst Klassiker wie "Die 10 Gebote der Liebe", "Der Leopard" und "Once Upon a Time in the West“. Jede Rolle bestätigte ihre Fähigkeit, komplexe Figuren mit natürlicher Eleganz zu verkörpern. Ihre Arbeit hat nicht nur das italienische Kino definiert, sondern auch den internationalen Stil des Filmhandwerks nachhaltig beeinflusst.
Der Verlust dieser Ikone markiert das Ende einer Ära, doch ihr Einfluss bleibt lebendig – in Filmklassikern, in Ausbildungsprogrammen für Schauspielende und in den Erinnerungen all jener, die sie bewundert haben. Die Flut an Tribut‑Botschaften macht deutlich: Claudia Cardinale war weit mehr als ein Star; sie war ein kulturelles Bindeglied zwischen Nationen und Generationen.
